„Voltigieren? Was ist das?“ Viele wissen zum einen nicht, was dieser Sport ist oder sie verbinden ihn damit, dass man in den Reitsport einsteigt. „Turnen auf dem Pferd“ ist somit die einfachste Erklärung für diese Disziplin im Reitsport. Dabei gibt es nicht nur eine Person und ein Pferd, sondern gleich mehrere Personen auf dem Pferd mit unterschiedlichen Blickrichtungen. Das ist somit die Königsdisziplin im Pferdesport für Fotografen. 

Voltigieren ist oftmals der Einstieg in den Reitsport. Doch bei der Fotografie sieht es anders aus. Hier braucht man Erfahrung bei der Pferdesportfotografie – besonders, wenn mehr als nur ein Voltigierer auf dem Pferd ist. Denn die Anforderungen sind oftmals enorm.

Beim Pferd gilt, wie auch bei anderen Reitsportdisziplinen, die Bergaufphase des Galopps abzulichten. Im Klartext heißt das, das Pferd sollte nach Möglichkeit das Gewicht auf einer Hinterhand oder dynamisch eine Vorderhand in der Luft haben. So ist es nicht verwunderlich, dass auch der Mensch auf dem Pferd in dieser Phase des Bewegungsablaufes am besten aussieht.

Meine persönliche Lieblingsperspektive ist nach Möglichkeit auf Augenhöhe des Voltigierers. Dafür muss ich selbst erhöht stehen, denn oftmals geht es nur um die Menschen auf dem Pferderücken. Schön sind ebenfalls die Bilder, bei der man beide Protagonisten frontal ablichtet und beim Voltigierer die entsprechende Figur noch erkennt. Hier ziehe ich – je nach Zweck des Fotos, eigentlich das Hochformat vor, da man sonst zu viel Futter auf dem Bild hat, was ablenkt. Oder der Bildausschnitt passt beim Querformat nicht zu 100 %.

Figuren auf dem Pferd zu Zweit turnen

Was dann jedoch schwerer wird, ist, wenn mindestens zwei Personen auf dem Pferd sind und ihre Figuren zeigen. Hierbei ist das Problem, das es oftmals sehr hoch wird. Somit empfiehlt sich hier ebenfalls das Hochformat. Jedoch ist das auch wieder Standpunkt abhängig. Ich selber bin auch hier beim Hochformat. Jedoch habe ich auch Bilder gesehen, wo der Fotograf auf dem Hallenboden steht und das Pferd ab etwa dem Bauch abgelichtet haben und die im Querformat aufgenommen sind.

Ein weiteres Hindernis ist die Unvorhersehbarkeit der Figuren auf dem Pferd. Da man sich selbst am Rand des Voltigierzirkels schlecht bewegen kann, ist es nicht einfach, das perfekte Bild aufzunehmen. Oftmals ist es so, dass das Pferd bei einer guten Figur nur von hinten zu sehen ist, oder der Bewegungsablauf perfekt ist, ist der Voltigierer nur von der Seite oder mit Pech, in der Rückansicht ist.

Standort, Figuren und Co: Voltigieren ist für Fotografen unvorhersehbar

Also muss man, wenn möglich, den Standort wechseln oder geduldig sein. Denn irgendwann ist der Voltigierer von Vorne zu sehen und auch das Pferd ist frontal. Entsprechend habe ich mir angewöhnt, dass ich den Fokus auf das Gesicht einer Person lege, die frontal zu mir schaut und dann auf den Auslöser drücke. Was ich aber auch gerne mache, sind Bilder, bei denen man das Pferd und den Voltigierer von der Seite sieht.

Eine Person, die gerne vergessen wird, ist der Longenführer. Diese sind für den Ablauf einer reibungslosen Darbietung verantwortlich und sorgen dafür, dass das Pferd gleichmäßig galoppiert. Hier reicht in der Regel ein Porträtfoto, da sie in den seltensten fällen für die Berichterstattung interessant sind.

Von der Technik her ist es so, wie bei allen Sportarten, ich drehe die ISO so hoch wie möglich, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Bedeutet, auch hier eine Mindest-Verschlusszeit von 1/500 und einer großen, offenen Blende. Diese Dinge sind wichtig, da meistens in dunklen Reithallen voltigiert wird, Licht ist in der Regel fehl am Platz oder Mangelware.

All das ist natürlich von der Kamera abhängig. Vielleicht ist der eine oder andere Tipp dabei gewesen, der verwertet werden kann.

How to Sportfotografie Voltigieren

How to Sportfotografie Voltigieren

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Voltigieren

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