Ein Foto sagt mehr als 1000 Worte. Das stimmt und das gilt auch für Sportfotografie. Dabei gibt es einiges zu beachten, damit es gutes Foto wird. 

In dem ersten Beitrag zu „How to Sportfotografie“ habe ich ein paar kleine Hinweise gegeben, worauf geachtet werden muss. Diese werde ich hier in diesem Beitrag vertiefen, ergänzen und aktualisieren. Das hat den einfachen Grund, dass es viele Dinge gibt, auf die bei der Sportfotografie geachtet werden muss. Hier geht es um den Inhalt und Bildaufbau, der wichtig ist. 

Sportfotografie und W-Fragen

Los geht es mit den W-Fragen eines Bildes. Ja, diese Fragen müssen bearbeitet werden. 

  • Wer
  • Was 
  • Wann
  • Wo 

Die Frage „Wer ist auf dem Foto zu sehen?“ kann man meistens erkennen oder sie wird in der Bildunterzeile beantwortet. In ihr steht, wer auf dem Foto zu sehen ist. „Was?“ ist hier schon anders zu beantworten. Hierbei geht es um die Aktion, die auf dem Bild gezeigt wird. Speziell auf den Sportbezogen heißt das: Die Sportart muss zu erkennen sein.

„Wo?“ kann auch nicht immer beantwortet werden – zumindest auf dem Bild selbst. Doch meiner Erfahrung nach kann man das anhand der Trikots oder der Umgebung ganz gut beantworten. Die Antwort auf die Frage „Wo findet es statt?“ kann nicht immer beantwortet werden, wenn man eine Detailaufnahme hat und der Hintergrund nicht erkennbar ist. Dann wird diese Frage dann in der Bildunterzeile beantwortet. 
Ebenfalls ist die Frage „Wann hat es stattgefunden?“ auf den Bildern nicht zu beantworten. Hier greift die „Wo?“ und beantwortet diese. Den Rest findet man in der Bildunterzeile und in den IPTC-Daten. 

Fotos transportieren Informationen

Sportfotografie und ihre Grundlagen

Torjubel Vfl Bochum nach dem 1:0
VfL Bochum 1848 gegen FC Bayern Muenchen in der zweiten Runde vom DFB Pokal im Vonovia Ruhrstadion, Bochum 29.10.19

Was tun Fotos, außer Informationen liefern, was gerade passiert? Sie liefern Emotionen. Somit sind Jubelbilder ebenfalls immer willkommen. Läuft es nicht so gut, dass dürfen es auch gerne Bilder sein, die enttäuschte Gesichter zeigen. An einem Beispiel erklärt: Niedergschlagene Spieler des FC Bayern München nach dem Aus im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel sind hier wesentlich wichtiger, als Bilder aus dem Spiel. Warum sind diese Bilder wichtiger als Spielszenen?

Hier geht es um ein Ereignis, womit niemand gerechnet hat. Sicherlich auch wichtig, jubelnde Kieler, die sich über ein weiterkommen freuen. Doch das ist nur für die lokale Berichterstattung interessant, da die Mehrheit der Kollegen sich darüber freuen wird, schreiben zu können, dass die Bayern gescheitert sind. jedoch muss man hier beide Seiten abdecken und auch Bilder von beiden Seiten haben. Jubelnde Kieler und gescheiterte Bayern. 

Die richtige Motivauswahl 

Auch muss man sich Gedanken über die Ansicht des Protagonisten machen. Zeigt man ihn frontal, von der Seite oder

Rückenansichten sin im Reitsport für Ankündigungen gut.

Rückenansichten sin im Reitsport für Ankündigungen gut.

doch die Rückenansicht? Grundlegend kann man diese Motive nicht beeinflussen. Doch verlangt werden Bilder, bei denen die Spieler von Vorne in Aktion zu sehen sind. Sie kommen aktiv auf einen zu. Im Fall von Mannschaftssportarten sollte auch im besten Fall der ball/Puck auf dem Bild zu sehen sein. Hier gibt es Ausnahmen, die gleich noch erklärt werden. Rückenansichten sollten vermieden werden, da die Protagonisten nicht aktiv auf einen zu gehen. Das ist ein weiterer Punkt, der beachtet werden muss. Das Sportfoto muss eine gewisse Aktivität zeigen.

Eine Ausnahme ist der Reitsport, bei dem man auch die Rückansichten fotografieren kann. Diese Bilder werden gerne für das Archiv genutzt, wenn es darum geht, die Veranstaltung anzukündigen oder ein allgemeines Bild gebraucht wird. Bei Mannschaftssportarten  werden in der Regel nur Rückenbilder genommen, wenn es darum geht, ob es Tor geschossen wurde oder nicht. Dann werden diese Bilder auch genommen, sonst ist die Tendenz eher, dass diese nicht verwendet werden. 

No-Go’s in der Sportfotografie

Abgeschnittener Kopf

VfL SparkassenStars Bochum – ART Giants Duesseldorf 02.01.2021 –
(Foto: Jenny Musall / DeFodi)

Ein weiteres No-Go sind abgeschnittene Köpfe. Diese Bilder können gelöscht werden. Am besten fotografiert man, wenn man einen gewissen Ausschnitt braucht, diesen gleich so, dass nicht mehr viel bearbeitet werden muss. Ein weiteres Beispiel sind Zweikämpfe im Mannschaftssport, wenn einem Spieler der Kopf fehlt, ist dieses Bild in der Regel nicht zu gebrauchen, es sei denn, es wird am Rechner so zugeschnitten, dass nur noch ein Spieler zu erkennen ist. Jedoch sollte man es vermeiden, kopflose Bilder zu verwenden, denn der Kopf gilt als das Körperteil, über den man Menschen identifiziert und auch die Emotionen ablesen kann. 

Betrachtet man nun das Motiv des Bildes genauer, so gibt es mehrere Möglichkeiten. Ganz klassisch ist das Porträt. Egal, ob es nun leicht von der Seite oder frontal gemacht wird. Das Bild soll den Protagonisten des Textes darstellen und entsprechend  wirken. Je nach Aufbau des Textes ist ein lachendes oder ernstes Gesicht. Diese Bilder transportieren die Emotionen der Person auf dem Foto. Sie kann auch ernst sein, wenn es darum geht, ob jemand fokussiert ist, oder nicht. 

Aktivität sieht man auf den Bildern

Was  immer geht, ist ein Foto auf dem eine Person etwas tut. Beispielsweise ein Fußballspieler im Heimtrikot mit Ball als Ganzkörperporträt. Wichtig ist dabei, dass der Hintergrund möglichst neutral ist. Diese Bilder sind gut für das Archiv und werden gerne genommen, wenn jemand seinen Arbeitsplatz wechselt. Diese sogenannten Stockfotos sollten so fotografiert sein, dass sie im Hoch- und Querformat nutzbar sind. Dabei ist es gut, wenn man darauf achtet, dass man auch Aktivität auf dem Foto sieht. Ein Sportler tut während seiner Tätigkeit nicht nichts. Er ist immer aktiv und das sollte man auch auf den Bildern sehen. 

Schaut man sich nun die Position der Personen auf dem Foto an, so gibt es mehrere Dinge, wie das Bild aufgebaut sein kann. Es gibt Verwerter, die ziehen es vor, wenn viel Futter um das Motiv herum ist. So kann es in der Zeitung besser angepasst werden. Das heißt, aus einem 3:2-Format kann schnell ein 16:9-Format gemacht werden. Am besten ist es ebenfalls, wenn das Bild nicht im goldenen Schnitt fotografiert worden ist, sondern das Motiv mittig angelegt ist. Hier kann der Redakteur in der Redaktion selbst entscheiden, wie er das Motiv setzt. 

Diese theoretische Reihe wird einmal im Monat fortgesetzt. Im nächsten Monat geht es dann um den Goldenen Schnitt und die Perspektiven, aus denen fotografiert wird.