Cutting ist nicht nur die Möglichkeit von Cowboys, ihre Rinder zu separarieren, sondern auch eine Disziplin der Westernreiter. Und für den Fotografen eine besondere Herausforderung.

Cutting im Detail: Vom Boden aus fotografiert und im Detail auf der Equitana in Essen 2017.

Beim Cutting zeigt sich, was ein Quarter Horse wirklich können muss. Der Reiter gibt die Richtung vor und das Pferd macht den Rest. Es separiert das Rind von alleine. Und genau diese Punkte will man auf dem Foto haben. Ein Pferd, was mitdenkt und ein Rind, was sich lenken lässt. Aber genau diese Momente sind nicht einfach zu erwischen. Der Sport ist sehr unvorhersehbar, zumindest, wenn man nicht im alltäglichen Geschäft fotografiert. 

Aus meiner Erfahrung heraus habe ich hier einen sehr hohen Ausschuss an Bildern, die ich nicht verwende. Beim Cutting hat man zwei Tiere vor der Linse, die unterschiedlich agieren. Auch wenn die Rinder bei den Turnieren es in der Regel kennen, gearbeitet zu werden, so kann es doch zu Stress kommen. Das Pferd kennt seine Aufgabe und setzt diese auch um. 

Was ist also bei diesen Bildern wichtig und worauf sollte man verzichten? 

Detailaufnahmen vom Pferd gehen immer. Ein Pferd, was ein Rind anschaut, geht ebenfalls im Detail. Der geübte Fotograf weiß, dass die besten Bilder entstehen, wenn das Pferd mit der Vorderhand tief im Sand versinkt, dabei das Rind ansieht und sich bewegt. Den Reiter oben drauf bewerte ich bei diesem Sport als Beiwerk. Er gibt zwar den entscheidenden Richtungen vor und trifft die Auswahl des zu arbeitenden Rindes, ist aber ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch Beifahrer. 

Das Pferd darf das Rind nicht jagen

Grundlegend soll das Pferd das Rind nicht jagen, diese Szenen sieht man auch auf Bildern. Es soll dem Rind in aller Ruhe den Weg zu seiner Herde absperren. Mehr nicht. Ein gestresstes Rind ist auf den Bildern erkennbar. Das wollen die Beteiligten nicht sehen. 

Von der Perspektive her sind auch hier Bilder auf Augenhöhe von Vorteil, wenn man sie denn machen darf. Viele Fotografen gehen dabei auf die Tribüne und fotografieren von oben. So bekommt der Betrachter einen besseren Eindruck von der Sportart und erhält einen Überblick über die Szenerie. 

Letztendlich gilt hier jedoch: Man muss für sich selbst ausprobieren, was am besten rüber kommt und vor allem, was man aus dem vorhandenen Material macht und was dann auch tatsächlich genutzt werden kann.

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