Eindeutig ist es am Mittwoch des CHIO Aachen im Havens Pferdefutterpreis geworden. Mehr als 5 % trennen die Erste von der Zweiten. Im Springen hingegen ist es am Abend eng geworden. Hier hat Richard Vogel sich den Sieg geholt.
Während es für Charlotte Fry ein einfacher Durchlauf durch die Prüfung wurde, hat sich Richard Vogel im Stechen durchsetzen können. Hier trennen den ersten und den Zweiten gerade einmal 1,62 Sekunden. Vogel hat den Ritt von Mclain Ward gesehen, was den Druck erhöht hat. Denn Ward hatte bis zu diesem Zeitpunkt im Springstadion der Aachener Soers geführt. So haben die Zuschauer beim CHIO Aachen einen Vorgeschmack auf Olympia bekommen.
Charlotte Fry lässt im Havens Pferdefutterpreis alle hinter sich

Charlotte Fry (GBR) mit Glamourdale im Havens Pferdefutterpreis beim CHIO Aachen 2024
Start-Ziel-Sieg. So kann der Havens Pferdefutterpreis aus Sicht von Charlotte Fry beschrieben werden. Die Britin lässt Isabell Werth mit DSP Quantaz deutlich hinter sich.
Für Charlotte Fry hat es mit Glamoudale einen Start-Ziel-Sieg im Havens Pferdefutterpreis gegeben. Dabei haben die Weltmeister Isabell Werth mit DSP Quantaz deutlich hinter sich gelassen. Das hat sich schnell als dominantes Auftreten in der CDI4*-Prüfung gesorgt, da alle anderen Starter in der Tour gepatzt haben. Allerdings hindert das Fry nicht daran, zu schauen, wo für Olympia noch Luft nach oben ist.
Für Chalotte Fry ist bei Glamourdale noch Luft nach oben
„Wir wollten sehen, wo wir stehen. Es gibt noch Raum für Verbesserungen, aber wir sind auf einem guten Weg in Richtung Paris und nun wissen wir, woran wir noch feilen können“, so die in den Niederlanden beheimatete Britin. Vier der fünf Richter haben gleich das Paar mit einem Gesamteindruck von 9,0 gewertet. Entsprechend sei es etwas Besonderes, im Deutsche Bank Stadion zu gewinnen. „Hier in Aachen zu gewinnen, ist sehr besonders – vor allem mit Glamourdale und so kurz vor Paris. Das ist wirklich toll!“ so Fry weiter.
Fry hat so einen deutlichen Abstand zur zweitplatzierten Isabell Werth mit DSP Quantaz gehabt. Die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten kommt mit dem 14-jährigen Quaterback-Nachkommen auf 75,543 %. Quantaz sollte eigentlich in der 5*-Tour starten, doch kurzerhand wurden die Pferde getauscht. Wendy de Fontaine geht nun in der höheren Klasse und Quantaz in der 4*-Tour.
Gerade einmal 0,022 % trennen den dritten vom vierten Platz. Mit dem inzwischen 17-jährigen Duke of Britain hat sich Frederic Wandres teure Fehler in den Serienwechseln erlaubt. Dadurch ist der Abstand zu Sönke Rothenberger mit Fendi so gering geworden. Ohne diese Fehler wäre Wandres näher an Werth dran gewesen.
Sieger im Havens Pferdefutterpreis auf dem CHIO Aachen 2024
- Charlotte Fry (GBR) mit Glamourdale (80,978 %)
- Isabell Werth (GER) mit DSP Quantaz (75,543 %)
- Frederic Wandres (GER) mit Duke of Britain FRH (73,913 %)
- Sönke Rothenberger (GER) mit Duke of Britain FRH Fendi (73,891 %)
- Nanna Skodborg Merrald (DEN) mit Blue Hors Znickers (72,804 %)
- Raphael Netz (GER) mit Duke of Britain FRH Great Escape Camelot (72,587 %)
- Julio Mendoza Loor (ECU) mit Jewel’s Goldstrike (72,500 %)
- Anabel Balkenhol (GER) mit Duke of Britain FRH High Five FRH (72,152 %)
- Sandra Sysojeva (POL) mit Maxima Bella (71,761 %)
- João Victor Marcari Oliva (BRA) mit Feel Good Vo (70,826 %)
Richard Vogel holt sich den Sieg im Turkish Airlines Preis von Europa

Richard Wagner (GER) mit Cepano Baloubet im Turkish Airlines-Preis von Europa beim CHIO Aachen 2024
Lange hat Mclain Ward mit Callas im Turkish Airlines Preis von Europa geführt. Dann startet Richard Vogel und kann die Zeit von Ward noch einmal unterbieten. So siegt ein Deutscher im Flutlichtspringen am Mittwochabend im Springstadion der Aachener Soers.
Frank Rothenberger: „Richard Vogel gewinnt das Springen“
Vor dem Turkish Airlines Preis von Europa war sich Parcourschef Frank Rothenberger sicher: Richard Vogel gewinnt mit dem neunjährigen Cepano Baloubet das Springen. Rothenberger hatte recht. Keiner der anderen 45 Starter sollte so schnell durch den Stechparcours kommen, wie Vogel. Doch bis dahin ist es spannend geworden. Durch den 550 Meter langen und mit 14 Hindernissen und 17 Sprüngen gespickten Normalparcours sind zwölf Paare fehlerfrei gekommen. Zwei weitere Paare haben mit einem Zeitstrafpunkt das Stechen knapp verpasst.
Der Stechparcours hat es dann in sich gehabt. Es haben nur noch acht Hindernisse und neun Sprünge in der Bahn gestanden. Gefragt war vor eine schnelle Galoppade, denn für die 385 Meter war eine Zeit mit 58 Sekunden knapp bemessen. Mclain Ward hat lange Zeit das Starterfeld angeführt, denn andere Paare hatten aufgrund der Geschwindigkeit einen Abwurf oder sind auf Sicherheit gegangen. Erst Vogel, der bereits am Vormittag gewonnen hatte, ist schnell genug gewesen, den Routinier aus den USA zu schlagen. 1,62 Sekunden liegen zwischen Ward und Vogel. Vogel wisse, dass der Amerikaner nur schwer zu schlagen sei, wenn er einmal in Führung sei. Entsprechend sei das noch einmal mehr Druck gewesen.
Vogel holt sich zweiten Sieg am Tag
Doch sein sportlicher Partner habe gut mitgemacht: „Ich war sehr glücklich, wie Cepano gesprungen ist. Er hat heute wirklich für mich gekämpft. Ich wusste noch vom letzten Jahr, als er Zweiter war im RWE Preis von Nordrhein-Westfalen und den Allianz-Preis gewonnen hat, dass er sich wohlfühlt in dem Parcours. Manche Pferde wachsen, wenn sie in die Soers kommen, andere werden schüchtern. Er gehört zu denen, die wachsen und das konnte ich heute spüren.“
Rang drei geht an Jana Wargers mit Dorette. Zwischen Ward mit Callas und Wagers mit der Stute liegen gerade einmal 0,01 Sekunden. „Wir haben hier die beiden schnellsten Reiter und sie waren in Führung. Ich wusste, dass das sehr schwierig werden würde. Außerdem möchte ich Dorette am Sonntag im Großen Preis reiten. Daher habe ich es natürlich versucht, aber ich wollte es nicht übertreiben“, sagt Wargers über ihren Ritt.
Ergebnisse im Turkish Airlines Preis von Europa beim CHIO Aachen 2024
- Richard Vogel (GER) mit Cepano Baloubet 42,44 Sec (0; 0)
- Mclain Ward (USA) mit Callas 44,06 Sec (0; 0)
- Jana Wargers (GER) mit Dorette 44,07 Sec (0; 0)
- Cian O’Connor (IRL) mit Maurice 44,73 Sec (0; 0)
- Kendra Claricia Brinkop (GER) mit in Time 45,06 Sec (0; 0)
- Patrick Stühlmeyer (GER) mit Drako de Maugre 46,87 Sec (0; 0)
- Christian Kukuk (GER) mit Just Be Gentle 47,22 Sec (0; 0)
- Steve Guerdat (SUI) mit Albfuehren’s Iashin Sitte 43,39 Sec (0; 4)
- Mario Stevens (GER) mit Starissa FRH 44,33 Sec (0; 4)
- Yuri Mansur (BRA) mit QH Alfons Santo Antonio 45,69 Sec (0; 4)
- Katrin Eckermann (GER) mit Iron Dames Cala Mandia NRW 46,65 Sec (0; 4)
- Thibeau Spits (BEL) mit Clear Heart 48,48 Sec (0; 8)