Martin Fuchs gewinnt den RWE Preis von Nordrhein-Westfalen, Charlotte Fry siegt im Grand Prix Spécial mit Glamourdale beim CHIO Aachen. Beide Reiter überzeugen mit Spitzenleistungen.
Im spannenden Stechen des RWE Preises von Nordrhein-Westfalen setzt sich der Schweizer Martin Fuchs mit Commissar Pezi durch. Mit einer fehlerfreien Runde in 43,06 Sekunden lässt er starke Konkurrenz wie Daniel Deußer und Patrick Stühlmeyer hinter sich. Währenddessen setzt Charlotte Fry ihre Erfolgsgeschichte fort und siegt im Grand Prix Spécial mit 80,107 Prozent. Trotz kleiner Fehler zeigt Glamourdale in Aachen erneut seine Bestform und lässt die deutschen Reiter Isabell Werth und Frederic Wandres hinter sich.
Martin Fuchs sorgt für schnelle Zeiten im Stechen
Der Schweizer Martin Fuchs reitet mit Commissar Pezi eine fehlerfreie Runde in 43,06 Sekunden. Zweites Paar im Stechen, aber das Tempo reicht. Daniel Deußer, der vorgelegt hat, bleibt mit 45,22 Sekunden zwar auch ohne Fehler, doch Fuchs ist deutlich schneller. „Es war gut, dass ich Daniels Ritt sehen konnte“, sagt Fuchs. „Er hat an ein paar Stellen Galoppsprünge ausgelassen, wo ich mir unsicher war. Aber mein Pferd hat die Hindernisse heute wirklich gesucht.“
Die Uhr läuft für Patrick Stühlmeyer bei 44,52 Sekunden ab. Der Deutsche Meister ist schnell unterwegs, bleibt ohne Abwurf, kommt aber nicht an Fuchs‘ Zeit heran. Lorenzo de Luca und Denver de Talma bringen Spannung zurück ins Stadion. Das Paar bleibt bei 44,35 Sekunden stehen – Platz zwei.
Fuchs überglücklich – „Ein perfekter Nachmittag“
Im Parcours verlangt Frank Rothenberger Konzentration und präzises Reiten. Viele scheitern an der Aufgabe, auch starke Namen wie Denis Lynch und Kevin Staut. Natalie Dean und Acota M reiten zwar unter 44 Sekunden, leisten sich aber einen Abwurf. Janika Sprunger und Rene Dittmer sind schnell, bleiben aber nicht fehlerfrei.
Martin Fuchs bleibt oben – und gewinnt. „Das war ein perfekter Nachmittag“, sagt er nach dem Ritt. „Beim besten Turnier der Welt vor so einem fantastischen Publikum ist dieser Sieg natürlich ein wunderbares Gefühl.“
Lorenzo de Luca und Denver de Talma bringen Spannung ins Stadion
Lorenzo de Luca, der lange um seinen Start in Aachen gekämpft hat, freut sich über Rang zwei: „Es ist super, hier auf dem Podium zu sein. Seit vergangenem Jahr habe ich versucht, einen Startplatz für dieses Jahr zu bekommen. Danke, dass ich hier sein darf.“
Patrick Stühlmeyer ordnet seinen Ritt nüchtern ein: „Nach der Deutschen Meisterschaft ist der dritte Platz natürlich ein super Erfolg für mich. Hier vor ausverkauftem Haus reiten zu dürfen, ist schon phänomenal.“ Der Blick geht aber schon weiter: „Wir schauen hoffnungsvoll auf Sonntag.“
Daniel Deußer hat mit Gangster v.h. Noddevelt einen Neuzugang unter dem Sattel – und ein gutes Gefühl: „Er ist auch ein bisschen so wie er heißt – ein Gangster. Aber ich bin sehr froh, wie er sich in einem großen Stadion wie diesem anfühlt.“
Ergebnisübersicht – RWE Preis von Nordrhein-Westfalen:
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Martin Fuchs (SUI) – Commissar Pezi – 0/43,06 Sek.
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Lorenzo de Luca (ITA) – Denver de Talma – 0/44,35 Sek.
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Patrick Stühlmeyer (GER) – Drako de Maugre – 0/44,52 Sek.
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Daniel Deußer (GER) – Gangster v.h. Noddevelt – 0/45,22 Sek.
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Natalie Dean (USA) – Acota M – 4/43,97 Sek.
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Janika Sprunger (SUI) – Orelie – 4/44,15 Sek.
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Rene Dittmer (GER) – Corsica X – 4/46,61 Sek.
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Katrin Eckermann (GER) – Cala Mandia – 4/47,96 Sek.
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Denis Lynch (IRL) – Cordial – 4/49,49 Sek.
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Kevin Staut (FRA) – Dialou Blue PS – 8/45,67 Sek.
„Das war das beste Gefühl“ – Charlotte Fry über ihren Ritt im Preis der Soers
Nach dem Sieg im Grand Prix setzt Charlotte Fry ihre Erfolgsserie fort: Mit einer starken Vorstellung im Grand Prix Spécial um den Preis der Soers erzielt sie 80,107 Prozent. Damit verwies sie die beiden deutschen Reiter Isabell Werth mit Quantaz (75,0 Prozent) und Frederic Wandres auf Duke of Britain (73,128 Prozent) auf die Plätze.
Fry und Glamourdale präsentierten sich erneut in Bestform – trotz einiger kleiner Fehler in der Rechtspirouette. Zunächst sprang der KWPN-Wallach einmal um, dann verlor er in der Pirouette die Balance und musste sich wieder in die richtige Position bringen. Doch Fry wusste ihn schnell wieder zu kontrollieren. Das Publikum reagierte mit Staunen und Mitgefühl, als der Fehler passierte. „Ehrlich gesagt, das war eines der tollsten Gefühle, die er mir je gegeben hat in einer Prüfung“, sagt Charlotte „Lottie“ Fry, sichtlich zufrieden.
Fry hat Paris im Blick
„Ich war so begeistert von meiner Linkspirouette, dass ich irgendwie vergessen habe, den Rest der Mittellinie zu reiten. Es war also mein eigener Fehler. Aber in den übrigen Teilen der Aufgabe war er so bei mir und hatte so viel Go und so viel Spaß da drin. Das war das beste Gefühl, das ich mir vor Paris hätte wünschen können.“
Fry spielt damit auf die Olympischen Spiele in Paris an, bei denen sie mit Glamourdale bereits für Großbritannien qualifiziert ist.
Der Wallach hat nun für den Rest der Woche frei – für Fry geht es jedoch bereits morgen weiter, wenn sie mit ihrem zweiten Pferd, Especial, im Grand Prix Spécial um den MEGGLE-Preis antritt.
Ergebnisliste Grand Prix Spécial – Preis der Soers
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Charlotte Fry (GBR) – Glamourdale – 80.107 %
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Isabell Werth (GER) – DSP Quantaz – 75.000 %
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Frederic Wandres (GER) – Duke of Britain FRH – 73.128 %
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Nanna Skodborg Merrald (DEN) – Blue Hors Znickers – 73.021 %
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Raphael Netz (GER) – Great Escape Camelot – 73.000 %