Journalismus kann jeder und ChatGPT schreibt schon die Texte. Was ein Irrtum! Dass sich mir als Journalistin da die Nackenhaare sträuben, ist klar. Und doch gibt es auch für mich keinen Weg an der KI vorbei. Allerdings gibt es einige Fallstricke, die es zu beachten gibt. Welche das sind, das schreibe ich in diesem Blogbeitrag.

Schreiben ist ein Handwerk, was von entsprechenden Berufsgruppen perfektioniert worden ist. Darunter fallen auch Journalisten. Und doch kommt die Künstliche Intelligenz, besonders mit dem Marktführer ChatGPT von OpenAI, immer mehr zum Einsatz. Doch Vorsicht ist geboten: Die KI arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten, in welcher Reihenfolge Wörter erscheinen. Sie kann anhand eines Algorithmus berechnen, welches Wort wann verwendet wird.

Ein Journalist/Texter hingegen hat Erfahrungswerte, wann welches Wort Sinn ergibt. Er baut den Text natürlich auf, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Beide, Schreiberling und KI haben gelernt, wie was am besten funktioniert und anzuwenden ist. Grundlegend ist es erst einmal gleich. Auch wenn die KI immer schlauer wird und menschliche Formulierungen gut nachahmen kann, so merkt jemand, der sich in dem Bereich auskennt, trotzdem, ob es ein Mensch oder eine KI geschrieben hat.

So zu schreiben, wie man spricht, kann zwar helfen, hilft aber wenig, wenn ein förmlicher, neutraler Stil notwendig ist. Hier kann die KI Menschen helfen, die nicht jeden Tag schreiben. Im Redaktionsalltag hingegen kann auch die KI die Arbeit erleichtern – besonders, wenn wenig Zeit vorhanden ist. Allerdings ist hier eine solide und detaillierte Beschreibung für ChatGPT notwendig.

Was muss ein Prompt für die KI enthalten?

Entsprechend muss ein Prompt folgende Anweisungen enthalten:

  • Rolle
  • Art des Textes
  • Details zum Textaufbau (wie viele Sätze sollen in einen Absatz, welche Zwischenzeilen in welcher Größe soll der Text enthalten usw.?)
  • Tonalität des Textes
  • Ziel des Textes

Nur damit lässt sich ein guter Text erstellen. Aber Achtung: Die KI ändert gerne Tatsachen ab, sodass man grundlegend kontrollieren muss, ob der erstellte Text faktisch korrekt ist. Nur so lassen sich Fake-News vermeiden. Manch ein Text ist so gut formuliert, dass er echt erscheint. Und doch steckt der Teufel oftmals im Detail. Wer aufmerksam liest und kritisch hinterfragt, dem fällt schnell auf, ob ein Text echt ist und auf Tatsachen beruht oder nicht.

Ein journalistischer Grundsatz ist hier einfach einzubauen: Zitate als Belege für eine gute Recherche. Eine KI fügt, je nach Prompt, entsprechende Zitate ein, sodass der Text gut recherchiert wirkt. Diese lassen sich einfach einfügen und werden in den seltensten Fällen hinterfragt. Als Journalist ist man verpflichtet, seine Quellen zu kennzeichnen. Genau das macht eine KI zwar auch, aber sie wirkt dennoch wenig fundiert oder ist schwammig formuliert.

Gibt es Möglichkeiten, KI-Texte zu entlarven?

Ja, die gibt es. Hier ein paar Indikatoren für einen KI-Text:

  • Überleitungen fehlen
  • die Absätze bestehen aus zwei bis drei kurzen Sätzen
  • Der Text wirkt abgehackt

Mit den entsprechenden Tools lassen sich die Texte auf den Ursprung eines mechanischen Verfassers überprüfen. www.justdone.com ist eines der Tools, die entsprechende Plagiate aufdecken.

Allerdings sind Analyse-Tools inzwischen so weit, dass sie KI-generierte Texte sehr gut erkennen. Da kann man noch so genau prompten, sie erkennen es einfach. Woran das liegt? Es hat lange gedauert, bis ich hier die Lösung gefunden habe. Es liegt an der Kodierung der Leerzeichen. Hier verwenden KI-Modelle, die ein Wasserzeichen in den Leerzeichen hinterlegen. Mit Word oder anderen Editoren geht es laut Frankfurter Rundschau nicht. Mit Programmen wie Notepad++ oder Sublime Text lassen sich diese Texte anzeigen und abändern.

Rechtliche Einordnung von KI-erstellten Inhalten

Dazu unterliegt die Nutzung von KI strengen Richtlinien. Aktuell ist allerdings keine Urheberrechtsverletzung dar, da der Ersteller aktuell noch nicht genau definiert ist. So schreibt das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz in seinem Dokument folgendes:

  • Geschützte Werke im Sinne des Urheberrechtsgesetzes sind nur persönliche geistige Schöpfungen eines Menschen. Rein KI-basierte Inhalte genießen daher keinen urheberrechtlichen Schutz, da sich die Arbeitsweise der KI der Kontrolle des Nutzers entzieht. Auch lässt sich der erzeugte Inhalt nur bedingt steuern: Es entstehen damit Texte oder Bilder, die keinen Urheber im rechtlichen Sinne haben.
  • Allenfalls käme eine Urheberschaft des Nutzers der KI in Betracht, wenn sich die Software lediglich als Hilfsmittel darstellt und ihr Einsatz im Entstehungsprozess des Werks von untergeordneter Bedeutung ist.
  • Hinsichtlich KI greift das Urheberrecht also nur dann, wenn die Basis für das neu erzeugte Werk ursprünglich von einem Menschen geschaffen wurde. Es ist somit im Einzelfall abzugrenzen, ob ausreichender Einfluss auf die konkrete Formgestaltung in der Hand des Menschen verbleibt oder nicht.

Wichtig ist es, entsprechende Inhalte zu kennzeichnen. Ein Grundsatz, der im Journalismus wichtig ist. Denn ab dem 2. August 2026 müssen alle KI-Inhalte (Bilder, Texte, Videos, Audios und KI-Interaktionen) entsprechend gekennzeichnet sein. Das gilt für KI-Entwickler oder Personen/Organisationen, die diese Tools beruflich nutzen. Bei Missachtung der Kennzeichnungspflicht drohen Unternehmen Bußgelder von bis zu 15 Millionen Euro oder 3 % des Jahresumsatzes.

Suchmaschinenoptimierung und KI

Vor ein paar Monaten noch hat es den Mythos gegeben, dass Texte, die durch künstliche Intelligenz entstanden sind, von Suchmaschinen abgestraft wurden. Die Texte haben angeblich kein Ranking erzielt. Heute weiß man: Es sieht anders aus. Auch diese Texte ranken, und zwar recht gut. Selbst Suchmaschinen wie Google verwenden inzwischen je nach Suchintention als Antwortmöglichkeiten eine Zusammenfassung aus einer KI. Ich persönlich finde es praktisch, weil mir an der Seite die Quelle angezeigt wird. So entfällt eine stundenlange Suche und Suchmaschinenbetreiber haben längst erkannt: Der User erhält so schneller die Ergebnisse, die er braucht. Es ist die Zukunft.

Was KI für die Suchmaschinenoptimierung bedeutet

Mit dem Einzug einer immer schlauer werdenden KI hat sich auch die Suchmaschinenoptimierung verändert. Es ist einfacher geworden, die passenden Keywords zu finden und auf diese zu optimieren. Durch die Inklusion von KI bei den Suchmaschinenergebnissen und deren damit verbundenen Zusammenfassung hat sich das Userverhalten ebenfalls verändert. Der User gewöhnt sich daran, dass er die Ergebnisse zusammengefasst bekommt und auch gleichzeitig eingeordnet.

Entsprechend muss die Texterstellung noch klarer sein, um die Chance zu haben, dass zum einen der eigene Text als Vorlage für ein GEO-Suchergebnis wird und zum anderen, dass der User auf die angegebene Quelle clickt. Letztendlich müssen die Texte also noch mehr Mehrwert liefern, als vorher schon. Wenn die Qualität der Texte nicht stimmt, dann läuft es auch darauf hinaus, dass die User auf eine Webseite kommen und sich umsehen. Die E-E-A-T-Formel (Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauen) muss noch klarer herausstechen, um gefunden zu werden.

Fazit: KI kann helfen, sollte aber verantwortungsbewusst eingesetzt werden

Wir haben uns zwar inzwischen an KI-Inhalte gewöhnt und es ist ein praktisches Tool bei der Erstellung von Content, aber dennoch ist es mit Vorsicht zu genießen. Der einfachste Weg, authentische Texte zu schreiben, ist sie selbst zu erstellen – auch wenn es mit künstlicher Intelligenz unter Zeitdruck schneller geht. Selber machen ist immer noch die beste Variante, um sich vor Abmahnungen oder Strafen zu schützen.

Für Texter heiß das: Abwarten und Tee trinken, denn die ersten Auftraggeber sagen bereits, dass sie keine Lust mehr auf seelenlose Texte habe. Sie wollen stattdessen echte Texte von echten Menschen verfasst. Der User merkt, ob diese Texte mit KI entstanden sind, oder nicht.

Als Journalistin, Online- und Social-Media-Strategin sowie Texterin weiß ich, auf was es im Marketing ankommt: Eine gute Außendarstellung, mit der an sich wohlfühlt.

Hier auf dem Blog gebe ich Einblicke in diese Welten und schreibe aus eigener und fundierter Erfahrung. Ich freue mich auf den Austausch!

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