Die Vielseitigkeit bietet viele Facetten. Allerdings sind die Geländeprüfungen für Fotografen am interessantesten. Warum? Das wird in diesem Beitrag erklärt.

Pferdesport ist vielseitig. Eine Disziplin ebenfalls. Denn die Buschreiter verlangen gerade ihren Pferden alles ab. Zwei Disziplinen, Springen und Dressur, sind Teilprüfungen, von denen die Fotografen in der Regel wenig haben. Diese werden explizit in Auftrag gegeben.

Der Parcours und auch die Dressurprüfungen erinnern eher an ein normales L-Niveau. Im Dressur-Teil wird auch nicht auf Kandare geritten, was ein Indiz neben dem Frack für eine Dressurprüfung ist. Im Parcours könnte es ebenfalls ein normaler Springparcours sein, der nicht so hoch gebaut ist. Denn was verlangt wird, sind Bilder, auf denen man die Disziplin zu erkennen ist oder was damit in Verbindung gebracht wird. 

Wasserhindernisse sind nicht nur für Fotografen anspruchsvoll

Vielseitigkeit 1

Das Wasserhindernis ist in der Vielseitigkeit das Spektakulärste. Es bietet auch die interessantesten Motive.

 

Hier sind Wasserhindernisse aufgrund der Dynamik ein beliebtes Fotomotiv für Fotografen. Das Wasser spritzt, Pferd und Reiter müssen sich extrem konzentrieren, nicht nur den richtigen Weg zu finden, sondern auch das nötige Vertrauen zu einander zu haben. Das Pferd muss in das Hindernis hineinspringen und kann den Grund nicht erkennen. Bedeutet: Ein Pferd muss für diese Hindernisse genügend Vertrauen zu seinem Reiter haben und auch Erfahrung mit diesen Hindernissen haben. Außerdem denkt das Pferd selbst mit und sucht den Weg zum nächsten Hindernis.

Auch hier, lege ich den Fokus der Kamera nach Möglichkeit auf das Knie des Reiters und habe ihn mittig gelegt. Hier kann man allerdings nicht unbedingt nach den gängigen Standards gehen. Ein hochgezogener Kopf in diesem Fall bedeutet, das Pferd sucht sich selbst den Weg und muss einmal nachschauen, wo es langgeht. Auch die Position der Beine kann man hier nicht mit den anderen beiden Sparten gleich setzen. Dadurch, dass es feste Hindernisse sind, muss das Pferd auch anders mit den Hindernissen umgehen. Der Busch hat seine eigenen Gesetze und auch  Hindernisse. 

Froschperspektive und Rücken sind ebenfalls gefragte Motive

Vielseitigkeit 2

Die Rückenansicht kann gerade bei Vielseitigkeitsprüfungen gut genutzt werden. Genauso, wie es sich lohnt, mit der Perspektive zu spielen.

Vom Motiv her sind ein- und Aussprünge von Wasserhindernissen, wie schon gesagt, spektakulär. Allerdings bieten auch feste Sprünge auf der Strecke ebenfalls viele Möglichkeiten, gute Motive zu finden. So sind schmale Hecken ebenfalls ansprechend oder Baumstämme, hinter denen Gräben sind, die für das Pferd nicht sichtbar sind. 

Die richtige Perspektive gibt es in der Vielseitigkeit auch nicht. Aus der Froschperspektive geschossene Bilder ziehe ich hier vor. Das Pferd wirkt dadurch dynamischer und der Reiter ist unter dem Helm gut erkennbar. In der Regel hat man hier seinen eigenen kleinen Hocker dabei, da man direkt vor den Zuschauern sitzt und die Perspektive ebenfalls dadurch etwas weiter von unten nach oben gerichtet ist. 

Kameraeinstellungen für die Vielseitigkeit

Ob man nun frontal, seitlich, oder diagonal das Motiv setzt, hängt vom Streckenverlauf sowie der eigenen Position ab. Da das Motiv jedoch generell actiongeladen ist, sind hier sogar Rückenansichten als Symbolbilder gerne genommen. 

Die Kameraeinstellungen müssen auch flexibel sein. Hier ist es stark wetterabhängig. Bedeutet, dass man nicht nur für sich selbst einen Regenschutz dabei haben sollte, sondern auch für die Kamera. Ist es von den Lichtverhältnissen her eher dunkel, dann muss die ISO hochgedreht werden und auch die Blende muss geöffnet werden, um mindestens eine 1/800 Sekunde von der Verschlusszeit her eingestellt sein. Ich persönlich empfehle auch hier mindestens 1/1000. 

Wenn man das beachtet, kann man auch beim ersten Mal gute Bilder hinbekommen. Es gilt hier jedoch: Probieren geht über studieren.