Hilfe, mir wird nur noch Müll auf Social Media angezeigt. So ist es mir auch ergangen und daher habe ich mich auf Ursachensuche begeben. Das Ende vom Lied: Jeder ist selbst dafür verantwortlich, was einem angezeigt wird. In diesem Beitrag geht es um die Ursache, weshalb manche Beiträge ausgespielt werden und andere nicht.

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Social Media lebt von Interaktionen zwischen Usern. Das ist klar. Aber was, wenn der Algorithmus so verkommt, dass nur noch Müll angezeigt wird? So kommt es mir vor, wenn ich Facebook öffne. Auch auf Instagram habe ich als ersten Post inzwischen einen Beitrag, von dem die Plattform denkt, dass er mich interessieren könnte. Ist es in 99 % der Fälle nicht!

Die „Gefolgt“-Funktion – Segen und Fluch zugleich

Die „Gefolgt“-Funktion wurde vor drei Jahren auf Instagram eingeführt und ich nutze sie sehr gerne. So bekomme ich Inhalte von den Profilen mit, denen ich folge. Den „normalen“ Feed nutze ich nur noch, wenn Langeweile herrscht und ich einfach mal so stöbern möchte. Dadurch, dass so viele irrelevante Themen ausgespielt werden, bleibt man natürlich auf dem Portal, was dafür sorgt, dass Meta Geld verdient. Storys, Reels und Beiträge werden geschaut, fressen unheimlich viel Zeit. Vermeiden lässt sich das entweder durch einen Timer, die Reduktion der Profile, denen man selbst folgt oder man lässt es einfach.

Dazu fällt mir immer mehr auf, dass Content, gerade auf Facebook im privaten Freunde-Feed, kaum noch selbst erstellt wird. Inhalte werden blind geteilt, ohne diese im besten Fall noch einmal gegenzuchecken. Gerade das ist etwas, wo man sich bei Meta seit Wegbleiben der Faktenchecks sorgen machen muss. Inhalte werden einfach konsumiert und es war noch nie so einfach, Fake-News zu verbreiten. Die Arbeit mit KI erleichtert und unterstützt dies noch. Ein kritisches Nachfragen findet nicht statt und ist unerwünscht.

Denke ich an die Zeit vor Corona zurück, so war Facebook echt angenehm. Man hat mitbekommen, was die eigenen Freunde gemacht haben und konnte mit Leichtigkeit etwas kommentieren, in den Austausch gehen. Inzwischen hat sich Social Media so verändert, dass beruflich wie privat andere Strategien hermüssen, um die Beiträge aus der Bubble angezeigt zu bekommen.

Ein eigener Facebook-Post, der viel Zustimmung erhalten hat

Dazu habe ich auf Facebook auf meinem privaten Profil diese Beobachtung geteilt, dass der Feed mit Werbung verkommt. Menschen aus meiner Freundesliste haben dies bestätigt. Dazu habe ich Folgendes gemacht:

Facebook-Posting (Screenshot: Jenny Musall)

Facebook-Posting (Screenshot: Jenny Musall)

Die Antwort meiner Freunde war eindeutig. Ihnen ist das auch aufgefallen. Und noch etwas war interessant: Ich habe in diesem Beitrag kein Foto/Video verwendet, um den Leser auf dem Beitrag zu halten. Es ist ein einfacher Beitrag mit Text, wie es früher normal war. Mir wurde gespiegelt, dass Beiträge wie eben dieser, untergehen. Es bedeutet also, dass Meta Beiträge favorisiert, die gewissen Anforderungen entsprechen müssen.

Was bedeutet der Algorithmus auf Social-Media-Plattformen für den User?

Als Erstes muss man verstehen, dass Meta und auch LinkedIn Geld damit verdienen, wenn sich die User lange auf der Plattform aufhalten. Bedeutet, der Algorithmus arbeitet so, dass er denkt, er wisse, was einem gefällt. Er filtert anhand der Interessen der User, anhand der im Profil hinterlegten Daten und der Verweildauer auf einzelnen Beiträgen heraus, was dem User gefallen könnte. Diese Inhalte werden ausgespielt, um eine möglichst hohe Verweildauer auf der Plattform zu generieren. So scrollt der User durch den Feed und vergisst, dass er nur einmal „kurz“ etwas nachschauen wollte. Die Plattform verdient Geld.

Vermeiden kann man das nur mit einer einfachen Strategie: Selbst auf die eigenen Freunde/Follower zu gehen, in dem Beiträge geliked und kommentiert werden. Man muss selbst etwas posten und sichtbar für die Plattform werden. Das ist problematisch, wenn man, sich nicht gerne in den Vordergrund drängen will, weil es als aufdringlich empfunden wird. Allerdings ist genau das der Sinn und Zweck eines sozialen Netzwerkes: auf sich selbst aufmerksam machen und entsprechend posten. Leute an dem eigenen Leben teilhaben lassen. Nur so lässt sich eine aktive Community aufbauen. Selbst posten, aktiv auf andere User zu gehen und neue Profile beispielsweise auf Instagram entdecken.

Anforderungen an ein Social-Media-Posting

  • Foto/- oder Videocontent wird besser ausgespielt, als ein einfacher Textbeitrag
  • der Beitrag sollte nach Möglichkeit auch noch mit Musik unterlegt sein – egal, ob Foto oder Video (Achtung, Urheberrechte bei Musik beachten!)
  • der Beitrag sollte nach Möglichkeit etwas bieten, womit sich der User identifizieren kann
  • der Beitrag sollte im Hochformat oder auf Instagram im 4:5-Format gepostet werden, was die Verweildauer erhöht. Bei Reels gilt das 9:16-Format
  • der Beitrag benötigt eine klare Handlungsaufforderung, wie die Frage nach einer Meinungsäußerung oder das Klicken auf den Link

Muss nach den Vorgaben der Plattformen gespielt werden?

Wenn man darauf aus ist, Reichweite und somit einen gewissen Bekanntheitsgrad zu generieren, muss man nach den Regeln spielen. Da ändert sich auch nichts, wenn man privat postet. Denn entsprechende Beiträge werden auch den Freunden ausgespielt. Allerdings kommt hier noch hinzu, wie relevant der Beitrag für die einzelnen Freunde ist. Meta scannt mit dem Algorithmus das Nutzerverhalten und spielt entsprechend die Beiträge aus, die für einen interessant sein könnten. Entsprechend arbeitet hier auch eine künstliche Intelligenz daran, was der Nutzer am Ende zu sehen bekommt und was nicht.

Das Gleiche gilt für Instagram. Auch wenn Chef Adam Mosseri (Stand: Oktober 2025) sagt, dass die Plattform nicht mithört, so entsteht oftmals der Eindruck, dass das doch der Fall ist. Ein Beispiel: ich unterhalte mich mit jemanden und ein paar Stunden später, wenn ich die App öffne, erscheinen Postings zu genau diesem Thema. Es wird zwar abgestritten, aber dennoch ist mir das in letzter Zeit öfters aufgefallen. Auch andere User im Netz berichten darüber. Erklärt werde das Ausspielen der Werbung aus Gesprächen damit, dass Daten gesammelt und ausgewertet werden. Mir ist allerdings aufgefallen, dass mein Handy deutlich mehr Akku verbraucht, als angegeben – auch wenn keine Lampe für das Mikrofon leuchtet.

Ganz aufklären lässt sich der Fall nicht. Vielleicht sollte jeder User selbst entscheiden, wie er sein Handy nutzt und welche Gespräche er Zuhause führt. Ob dann der für einen selbst relevante Content angezeigt wird, ist weiterhin fraglich, denn am Ende entscheidet eine KI, was anhand des Nutzerverhaltens und der Contentpräferenzen angezeigt wird und was nicht. Und man selbst hat es ebenfalls anhand seiner eigenen Interaktionen in der Hand, was einem angezeigt wird und was nicht.

Was wir selbst tun können

Wer wieder mehr echte Inhalte sehen möchte, muss den eigenen Feed beeinflussen. Dazu gehören einfache, aber wirksame Schritte:

  1. Beiträge kommentieren und liken, um dem Algorithmus Relevanz zu signalisieren.
  2. Selbst posten, auch wenn es nur kurze Updates – so bleibt man sichtbar.
  3. Profile direkt besuchen, statt nur den Feed konsumieren.
  4. Werbung oder irrelevante Beiträge melden, um die Ausspielung zu verbessern.
  5. Verweildauer bewusst reduzieren, um dem System weniger Trainingsdaten zu geben.

Doch all das ändert wenig an dem Grundproblem: Der Algorithmus dient nicht dem Austausch, sondern der Monetarisierung.

Als Journalistin, Online- und Social-Media-Strategin sowie Texterin weiß ich, auf was es im Marketing ankommt: Eine gute Außendarstellung, mit der an sich wohlfühlt.

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Hier auf dem Blog gebe ich Einblicke in diese Welten und schreibe aus eigener und fundierter Erfahrung. Ich freue mich auf den Austausch!

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