Für Springreiter Marcus Ehning und Pret A Tout ist am Samstagabend auf dem Turniergelände der Aachener Soers ihre gemeinsame Reise zu Ende gegangen. Denn der Wallach soll nun in Rente gehen. Bei der Abschiedsfeier hat er sichtlich die Aufmerksamkeit genossen.

Pret A Tout und Marcus Ehning

Pret A Tout wird auf dem CHIO Aachen 2021  verabschiedet.

Entspannt, am langen Zügel steht Pret A Tout im Scheinwerferlicht des Hauptstadions, umgeben von den Menschen, die ihn sein Leben lang begleitet haben: Züchter Bruno Louchet, Besitzerin Ruth Krech mit Tochter Carol, seiner ehemaligen Reiterin Kaya Lüthi und seine Pflegerin Melina Jobst. Bundestrainer Otto Becker hat eine die Laudatio gehalten und dabei an die unzähligen Erfolge des inzwischen 18 Jahre alten Fuchswallach gehalten. „Wir danken insbesondere der Besitzerin Ruth Krech, dass wir Pret A Tout über so viele Jahre für die deutsche Mannschaft einsetzen durften.“

Krech hat ihren TouTou selbst in jungen Jahren geritten und ist auch bei seinem letzten öffentlichen Auftritt dabei gewesen. „Ich finde, Bruno Louchet hat diesem Pferd genau den richtigen Namen gegeben. Pret A Tou. Zu allem bereit“, so Krech. „Ich bin so dankbar, Toutou gefunden zu haben. Er hat uns so viele unvergessliche Momente geschenkt.“

Viele unvergessliche Momente  mit Pret A Tout

Eben von diesen unvergesslichen Momenten hat es viele gegeben. Der Wallach ist 12-jährig, als er 2015 zu Marcus Ehning kommt. Zuvor hat er der Nachwuchsreiterin Kaya Lüthi zum Durchbruch in den großen Sport verholfen. Mit ihm hatte sie dreimal Silber bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter gewonnen, zweimal mit der Mannschaft und einmal in der Einzelwertung gewonnen. Mit Marcus Ehning ist seine Erfolgsserie weitergegangen.

Besonders das Aachener Hauptstadion ist zur Erfolgsstätte geworden: 2016, 2017 und 2018 gehörte das Paar dreimal in Folge zur siegreichen Equipe im Mercedes-Benz Nationenpreis. Mit dem Sieg im Rolex Grand Prix 2018 ermöglicht der Hiram Chambertin-Stew Boy-Nachkomme seinem Reiter nach 2006 den zweiten Eintrag auf der Siegertafel.

Im Dezember des gleichen Jahres siegten die beiden auch im Rolex Grand Prix von Genf. Und da sowohl Aachen, als auch Genf zum Rolex Grand Slam of Show Jumping zählen, gelang es Marcus Ehning als bislang erst zweitem Reiter, sich einen Extra-Bonus in dieser so prestigeträchtigen Serie zu sichern. Auch 2018 haben die beiden ihre gemeinsame Erfolgsbilanz mit der Mannschafts-Bronzemedaille bei den Weltreiterspielen in Tryon (USA) gekrönt.

„Er ist ein Pferd, wie man es nur ganz selten im Leben findet“, so Marcus Ehning, bevor er den Fuchswallach topfit auf seine letzte Ehrenrunde schickte. Jetzt ist er bereit für die Rente. Und die hat er sich mehr als verdient.