Die „Ulmer Höh“ steht nicht mehr. Dennoch war das Düsseldorfer Gefängnis geschichtsträchtig. Zum Schluss waren auch Prominente dort inhaftiert und es gab ein Konzert von „Die toten Hosen“.
Zum Spatenstich 1889 stand die Justizvollzugsanstalt Düsseldorf noch abseits von einem Wohngebiet. 1891 wurde das sogenannte „Weiberhaus“ bereits fertiggestellt. Ob es sich dabei um einen Hinrichtungsplatz handelte, ist nicht überliefert. 1893 war die Anstalt komplett fertig und wurde eingeweiht.
Nach dem damaligen Stand war die Zuchtanstalt mit ihrem Kreuzbau, alle Gefängnistrakte einer Etage liefen aufeinander zu, nach preußischem Standard modern. Auch acht Hinrichtungen wurden zwischen 1891 und 1934 auf dem Gelände vollstreckt worden sein.
Die Zeit der Nazis
Während des zweiten Weltkrieges war die staatliche Gefangenenanstalt ein Ort für Misshandlungen, politischer Willkür und politischer Haft. Das heißt, wer nicht nach dem Regime der Nazis lebte und seinen Widerstand aufgab, wurde dort inhaftiert. 1933 wurden rund 300 Düsseldorfer nach dem Reichtagsbrandt vom 27. Februar 1933 Schutzhaft genommen. Die meisten waren politische Gegner, wie Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter. Auch jüdische Bürger wurde in die Ulmer Höh verschleppt und kamen unter nicht geklärten Umständen zu Tode.
Als 1944 ein Luftschlag der Allierten die Haftanstalt traf, waren alle Gefangenen im Luftschutzkeller des Bezirkskrankenhauses untergebracht. Dennoch forderte dieser Anschlag 36 Todesopfer unter den Gefangenen. Zwölf weitere starben während eines Bombenangriffs im November 1944. Anfang 1945 wurden die restlichen, noch lebenden Gefangenen in die umliegenden Haftanstalten evakuiert.
Nach dem Krieg
Nach der Befreiung 1945 wurde aus dem Weiberhaus das Jugendhaus für in Untersuchungshaft sitzende männliche Jugendliche. Die Gefängniskrankenhaus der JVA Düsseldorf wurde 1986 wegen der Eröffnung des Justizvollzugskrankenhaus Nordrhein-Westfalen geschlossen. Später waren auch prominente Gefangene wie Schauspieler Martin Semmelrogge und Karten Speck dort inhaftiert.
Dort wurden später in der Ulmer Höh die Serie „Der Knastarzt“ gedreht. Ausgestrahlt wurden die sechs Episoden vom 3. April 2014 bis 15. Mai 2014 auf RTL. 1995 gab die düsseldorfer Band „Die toten Hosen“ in der Kappelle kurz vor Weihnachten ein Konzert. Die Kapelle ist der einzige Gebäudeteil, der nach dem Abriss des Gefängnisses noch steht und weitergenutzt werden soll.
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